5 Dinge, die Sie über unsere Nützlinge gegen Lebensmittelmotten wissen sollten

Bekämpfung von Lebensmittelmotten mit Schlupfwespen – fünf Dinge, die Sie darüber wissen sollten


Wer kennt das nicht – Lebensmittelmotten, die sich in aller Ruhe durch die Vorräte fressen? Meist werden Eier oder Larven unbemerkt durch den Einkauf befallener Lebensmittel eingeschleppt. Die kleinen Flattertiere sorgen sogleich für Nachwuchs und legen ihre Eier in den Lebensmitteln ab. Weder Mehl und Müsli noch Reis oder Paniermehl sind vor ihnen sicher. Wer bereits Erfahrungen mit den Vorratsschädlingen gemacht hat, weiß, dass es nicht ganz einfach ist, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden. Unser Tipp: Mottenbekämpfung biologisch – der Einsatz von Schlupfwespen bereitet dem Spuk schnell ein Ende.

Erstens: Was sind Schlupfwespen?
Schlupfwespen (Ichneumonidae) gehören zu den Hautflüglern – rund 40.000 Arten zählt die Familie weltweit. Die feingliedrigen Insekten fungieren in der Natur als Gegenspieler vieler Schädlinge. Sie halten die Populationen anderer Insekten durch Parasitierung ihrer abgelegten Eier in Grenzen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung von Plagen. Ihre parasitäre Fortpflanzungsweise macht die Schlupfwespe zum natürlichen Schädlingsbekämpfer. Genau zu diesem Zweck werden bestimmte Schlupfwespenarten gezielt gezüchtet. Sie sind nützliche Haushaltshelfer, die in der Vorratskammer Ordnung schaffen. Das scheint ungewöhnlich – doch gegen Fraßschädlinge wie Lebensmittelmotten kann das winzige Insekt mehr ausrichten als manch chemisches Pestizid. Mottenbekämpfung biologisch ist also möglich.

Zweitens: Motten bekämpfen mit Schlupfwespen – wie geht das?
Die für diese Zwecke eingesetzte Schlupfwespe der Gattung Trichogramma ist für den Menschen vollkommen ungefährlich. Der lebende Mottenbekämpfer ist für das menschliche Auge kaum sichtbar – gerade mal 0,4 mm misst das Insekt. Es gelangt problemlos überall hin, wo Motteneier abgelegt wurden. Durch ihren feinen Geruchssinn spürt die Schlupfwespe die Brut der Lebensmittelmotte auf und legt selbst ihre Eier darin ab. Dabei ist ihr ein langer Legestachel behilflich, mit dem sie die Hülle der Motteneier durchsticht. Nach wenigen Tagen schlüpft daraus eine neue Schlupfwespe – das Mottenei stirbt ab. So ist die Plage in der Vorratskammer bald vorbei, denn den Lebensmittelmotten fehlt der Nachwuchs und die Population geht zugrunde.

Drittens: Wie setze ich Schlupfwespen ein?
Die nachhaltige Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen ist ganz einfach. Die Larven der Schlupfwespe werden in kleinen Heftchen verkauft, die im Einzelhandel oder in Onlineshops zu haben sind. Sie werden einfach in den befallenen Schrank gelegt – wenig später schlüpfen die Wespen und machen sich an die Arbeit, bis die Mottenbrut vernichtet ist.

Viertens: Was passiert danach mit den Schlupfwespen?
Manch einer wird sich fragen, wie er die Schlupfwespen im Schrank wieder los wird. Das Problem erledigt sich von selbst – denn mit dem Ausbleiben der Motteneier ereilt die Schlupfwespen das gleiche Schicksal. Sie finden keinen Platz zur Eiablage und damit zur Fortpflanzung. Wer sich für eine nachhaltige Mottenbekämpfung mit Schlupfwespen entscheidet, muss übrigens nicht befürchten, von den Mini-Insekten umschwirrt zu werden. Die dafür genutzte Gattung ist flugunfähig und daher bestens für einen begrenzten Einsatz im Vorratsschrank geeignet.

Fünftens: Multitalent in der Schädlingsbekämpfung
Die Schlupfwespe ist auch im Freiland als biologischer Schädlingsbekämpfer gegen Fruchtfliegen und Läuse hoch geschätzt. Selbst das Deutsche Museum setzt auf die Hilfe der Winzlinge. Seit geraumer Zeit bewahren die fleißigen kleinen Helfer dort wertvolle historische Bücher vor Mottenfraß.
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