A. Wie kann ich einen Mottenbefall erkennen?
1. Auf Löcher in Lebensmittelverpackungen achten
Um einen Befall mit Lebensmittelmotten zu ermitteln, solltest Du
eingelagerte Lebensmittel regelmäßig untersuchen. Erste äußere Anzeichen
für einen Befall sind kleine Löcher in
Lebensmittelverpackungen. Lebensmittelmotten können nicht nur Pappe und
Papier durchbeißen, sondern auch synthetische Materialien wie Plastik.
Besonders betroffen sind die Verpackungen der von
Lebensmittelmotten bevorzugten Produkte: Getreide, Getreideprodukte,
Nudeln, Reis, Nüsse, Trockenobst, Tee, Gewürze, Schokolade, Pralinen,
Tierfutter.
2. Lebensmittel auf Gespinste untersuchen
Ein weiteres Indiz für einen Mottenbefall sind die sogenannten
Gespinste. Dabei handelt es sich um feine weiße Fäden, die an Spinnweben
erinnern, und die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen sind.
Sie überziehen das befallene Produkt und lassen es verklumpen.
3. Pheromonfallen aufstellen
Lassen sich weder Löcher in Lebensmittelverpackungen noch Gespinste
entdecken, Du willst aber trotzdem ganz sicher sein, ob ein Mottenbefall
vorliegt oder nicht, empfiehlt es sich, Pheromonfallen
aufzustellen. Diese Klebefallen sondern einen Sexuallockstoff ab, der
die männlichen Motten anzieht, die dann auf der Klebefläche haften
bleiben. Bitte beachte, dass Pheromonfallen nur zur Ermittlung
eines Mottenbefalls, nicht aber zu seiner Beseitigung dienen, denn sie
locken nur die männliche Motten an, nicht aber die weiblichen Tiere.
Bereits befruchtete weibliche Motten können daher noch ihre
Eier auslegen, so dass sich die Mottenpopulation auch dann weiter
fortpflanzen kann, wenn die Männchen gefangen wurden.
Wurde durch eine oder mehrere dieser Maßnahmen ein Mottenbefall festgestellt, gilt es, ihn wirksam zu bekämpfen.
B. Wie kann ich einen Mottenbefall bekämpfen?
4. Befallene Vorräte erst aussortieren, ...
Wurde ein Mottenbefall festgestellt, müssen alle befallenen Lebensmittel
aussortiert werden. Dabei sollten Sie großzügig vorgehen: Entfernen Sie
also nicht nur diejenigen Lebensmittelpackungen, bei
denen ein Befall einwandfrei ermittelt wurde (etwa durch Löcher in der
Verpackung oder durch Gespinste), sondern auch allen in der
unmittelbaren Nähe gelagerten Vorräte. Denn es genügt, dass einge
wenige der mikroskopisch kleinen Motteneier in einem ansonsten nicht
befallenen Vorrat (zum Beispiel einem Reisbeutel oder einer Mehltüte)
abgelegt wurden, und die Mottenpopulation kann sich
fortpflanzen.
5. ... dann tieffrieren oder erhitzen und schließlich wegschmeißen
Lebensmittelmotten vertragen weder Hitze noch Kälte. Das
Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit empfiehlt daher, befallene Lebensmittel nicht
gleich
wegzuwerfen, sondern sie zunächst entweder einige Tage lang einzufrieren
oder etwa zwei Stunden im Backofen bei 60-80 Grad zu erwärmen und
danach in den Hausmüll zu geben. Denn nur so kann
zweifelsfrei sichergestellt werden, dass Falter, Larven und vor allem
die mit bloßem Auge kaum erkennbaren Motteneier auch tatsächlich
abgetötet wurden und sich daher nicht wieder einnisten
können.
6. Vorratsschränke gründlich reinigen
Sind alle Vorräte entfernt, sollten alle Vorratsschränke gereinigt
werden. Es empfiehlt sich, die Schränke erst mit einem Essigreiniger zu
säubern und dann mit einer warmen Seifenlauge abzuwaschen.
Unterziehen Sie danach den gesamten Raum einer gründlichen Reinigung und
vergessen Sie insbesondere diejenigen Stellen nicht, die beim
Routinereinigen zumeist ausgelassen werden, denn gerade in
diesen stillen Winkeln halten sich Lebensmittelmotten bevorzugt auf. So
sollten Sie zum Beispiel daran denken, die Vorratsschränke von der Wand
abzurücken oder bei Einbauküchen die Fußverkleidungen
zu entfernen, um die Einbauschränke auch von unten säubern zu können.
7. Ritzen und Ecken ausfönen
Mit Hitze können Sie den Lebensmittelmotten auch an den Stellen zu Leibe
rücken, die beim Reinigen nur schwer zu erreichen sind, an denen die
Motten aber bevorzugt ihre Eier ablegen. Dazu gehören vor
allem die Ecken und Ritzen von Vorratsschränken, aber auch Risse in der
Mauer oder kleine Hohlräume hinter der Fußleiste. Führen Sie an diesen
Stellen den auf die höchste Temperaturstufe
eingestellten Haarfön sehr langsam entlang. Die heiße Föhnluft lässt die
Motteneier absterben.
8. Schlupfwespen zur Mottenvernichtung einsetzen
Trotz aller Gründlichkeit kann es passieren, dass einzelne Falter,
Larven und Eier der Lebensmittelmotten bei der Reinigung übersehen
werden. Letzte Sicherheit bei der Bekämpfung von
Lebensmittelmotten garantiert nur eine biologische Methode: Der Einsatz
von Schlupfwespen. Schlupfwespen sind nur 0,4 Millimeter groß und für
den Menschen völlig ungefährlich. Lebensmittelmotten
rücken sie allerdings umso nachhaltiger zu Leibe. Denn Schlupfwespen
legen ihre eigenen Eier in die Eier der Lebensmittelmotten, die dadurch
absterben. Ist auf diese Weise die gesamte Brut der Motten
vernichtet, sterben auch die Schlupfwespen. Erhältlich sind die
Schlupfwespen in kleinen Heftchen, die in den von Motten befallenen
Räumen ausgelegt werden.
Haben Sie mit diesen Maßnahmen einen Mottenbefall beseitigt, sollten Sie einem erneuten Befall vorbeugen.
C. Wie kann ich einem Mottenbefall vorbeugen?
9. Wiederverschließbare Behältnisse aus festem Material verwenden
Fülle Lebensmittel in wiederverschließbare Behältnisse um – ganz
besonders solche Lebensmittel, die von Lebensmittelmotten bevorzugt
befallen werden (Getreide, Getreideprodukte, Nudeln, Reis,
Nüsse, Trockenobst, Tee, Gewürze, Schokolade, Pralinen, Tierfutter).
Beachte dabei, dass dünnwandiges oder weiches Verpackungsmaterial, wie
zum Beispiel Plastiktüten oder Kartons, für
Lebensmittelmotten kein Hindernis darstellen. Geeignet sind dagegen
Behältnisse aus Glas oder festem Plastik.
10. Regelmäßiges Überprüfen der Vorräte
Nimm die Vorräte regelmäßig in Augenschein und schaue nach, ob die
Lebensmittelverpackungen Löcher oder Gespinste aufweisen (siehe oben, A 1
und A 2). Bei Verdacht auf einen erneuten Mottenbefall
solltest Du zudem Pheronomfallen auslegen (siehe oben, A 3).
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