A. Wie kann ein Befall mit Kleidermotten erkannt werden?
1. Auf Löcher im Gewebe achten
Die Kleidermotten selbst sind mit bloßem Auge kaum erkennbar. Du kannst
einen Mottenbefall daher am ehesten daran erkennen, wenn Du Kleider und
Möbel mit Textilanteilen regelmäßig untersuchst. Erste
Hinweise für einen Befall mit Kleidermotten sind kleine Löcher im
Gewebe. Besonders genau unter die Lupe nehmen solltst Du dabei Gewebe,
die von Kleidermotten bevorzugt befallen werden. Dazu gehören
alle Gewebe, die aus Tierhaaren oder haarähnlichem Material produziert
sind – etwa Pelze, Filze oder Wollstoffe, Teppiche oder Polstermöbel.
Grundsätzlich nicht befallen werden dagegen Baumwolle und
synthetische Stoffe.
2. Gewebe auf Gespinste untersuchen
Ein weiterer Hinweis für einen Befall mit Kleidermotten sind die
sogenannten Gespinste – kaum sichtbare, zumeist weiße Fäden am Gewebe,
die wie feine Spinnweben aussehen.
3. Pheromonfallen aufstellen
Wenn Du weder Löcher im Gewebe findest, noch Gespinste entdeckst, aber
trotzdem sicher sein willst, ob ein Mottenbefall vorliegt oder nicht,
solltest Du Pheromonfallen aufstellen. Dabei handelt es
sich um Klebefallen, die einen Sexuallockstoff absondern. Dieser
Lockstoff zieht die männlichen Kleidermotten an, die dann auf der
Klebefläche der Falle haften bleiben. Wichtig: Pheromonfallen dienen
nur zur Ermittlung eines Mottenbefalls, aber nicht zu seiner
Beseitigung! Denn sie locken nur die männlichen Tiere an, nicht aber
weibliche Motten. Bereits befruchtete Weibchen können daher noch ihre
Eier ausbringen, so dass sich die Kleidermotten auch dann weiter
fortpflanzen können, wenn die Männchen gefangen wurden.
Wurde durch eine oder mehrere dieser Maßnahmen ein Befall mit
Kleidermotten festgestellt, kann er mit verschiedenen Mitteln bekämpft
werden.
B. Wie kann ich einen Mottenbefall bekämpfen?
4. Kleine Textilien waschen oder tieffrieren
Wurden Kleidung oder andere Kleintextilien wie zum Beispiel Kissenbezüge
oder Stofftiere befallen, sollten diese in der Waschmaschine bei
möglichst hohen Temperaturen gewaschen werden, denn ab
mindestens 60° C sterben Eier, Raupen und Falter der Motten in jedem
Fall ab. Sollten Textilien befallen sein, die nicht bei derart hohen
Temperaturen gewaschen werden dürfen (beispielsweise
Wollpullover), kannst Du die Motten auch mit Kälte bekämpfen, denn bei
Kälte sterben Motten ebenso wie bei Hitze. Verpacke die befallenen
Textilien dazu einfach in Plastiktüten und lagere diese eine
Woche lang in der Gefriertruhe ein.
5. Bei großen Textilien Haarföhn einsetzen
Etwas anders musst Du vorgehen, wenn größere Gewebe befallen sind, die
sich nicht in die Waschmaschine oder die Gefriertruhe geben lassen –
beispielsweise ein Sofa, Sessel oder Teppich. In diesen
Fällen kannst Du entweder einen auf die höchste Temperaturstufe
eingestellten Haarföhn langsam über das befallene Gewebe führen, denn
die heiße Luft des Föhns lässt die Motteneier absterben.
6. Kleiderschränke und Kommoden gründlich reinigen
Wurden Kleidungsstücke oder andere in Schränken und Kommoden gelagerte
Textilien befallen, solltest Du den Kleiderschrank oder die Kommode, in
der ein Befall festgestellt wurde, gründlich reinigen.
Dabei empfiehlt es sich, den Schrank oder die Kommode zuerst mit einem
Essigreiniger zu reinigen und danach mit einer warmen Seifenlauge
abzuwaschen. Wenn der Schrank oder die Kommode über
Einlegeböden verfügt, entnehme diese bitte vor der Reinigung, so dass
auch der Zwischenraum zwischen Schrankwand und Einlegeböden gereinigt
werden kann, denn hier halten sich Kleidermotten bevorzugt
auf. Zusätzlich zur Reinigung mit Essigreiniger und Seifenlauge kannst
Du auch hier wieder den Haarföhn zum Einsatz bringen: Stelle den Föhn
auf die höchste Temperaturstufe und führe ihn langsam über
Ecken, Kanten und Ritzen von Schränken und Kommoden. Die hohe Temperatur
tötet die Motten.
7. Gesamten befallenen Raum putzen
Bei der Reinigung solltest Du immer den gesamten Raum, in dem ein Befall
mit Kleidermotten festgestellt wurde, einbeziehen. Denn die Falter der
Kleidermotten legen während ihres nur wenige Wochen
dauernden Lebens krabbelnd und fliegend bis zu 400 Meter zurück. Wurde
in einem Raum ein befallenes Textil gefunden, empfiehlt es sich daher,
alle Schränke und Kommoden dieses Raumes gründlich zu
reinigen und anschließend auszuföhnen.
8. Schlupfwespen zur Mottenvernichtung einsetzen
Trotz aller Gründlichkeit kann es passieren, dass einzelne Falter,
Larven und Eier der Kleidermotten die Bekämpfung mit Kälte, Hitze oder
Sprays überleben und auch bei der Reinigung übersehen werden.
Letzte Sicherheit bei der Mottenbekämpfung gibt Dir daher nur eine
biologische Methode: Schlupfwespen. Schlupfwespen sind mikroskopisch
klein (in der Regel werden sie nur 0,4 Millimeter groß) und für
den Menschen völlig ungefährlich. Kleidermotten bekämpfen sie dagegen
umso wirkungsvoller, denn sie legen ihre eigenen Eier in die Eier der
Kleidermotten, die dadurch sterben. Schlupfwespen finden
ausnahmslos jedes Mottenei in einem befallenen Raum und vernichten
dadurch zuverlässig die gesamte Mottenpopulation. Ist das geschehen,
sterben die Schlupfwespen selbst, da sie dann keine Nahrung
mehr finden. Du erhältst die Schlupfwespen in kleinen Kärtchen, die Du
in den befallenen Räumen auslegst.
Hast Du einen Befall mit Kleidermotten erfolgreich bekämpft, gilt es, einem erneuten Befall vorzubeugen.
C. Wie kann ich einem Mottenbefall vorbeugen?
9. Lagere nur saubere Kleidung ein
Kleidermotten ernähren sich von organischen Rückständen wie Fett und
Haut- oder Haarschuppen, die sich auf bereits getragener Kleidung
ansammeln. Bereits getragene Kleidung solltest Du daher
allenfalls kurz im Kleiderschrank aufbewahren, um keine Motten
anzulocken.
10. Kleidung mit Zeitungspapier oder Plastik schützen
Kleidermotten können weder Zeitungspapier noch Plastik durchbeißen. Auch
wenn das sicherlich keine Lösung für alle Kleidungsstücke sein wird,
empfiehlt es sich daher, besonders wertvolle oder selten
getragene Textilien in Zeitung oder Plastiktüte einzuwickeln oder mit
einem Plastiküberhang zu schützen, wie er beispielsweise von
Textilreinigungen verwendet wird.
11. Motten mit Gerüchen fernhalten
Mottenkugeln und Mottenpapier, die im Handel erhältlich sind, enthalten
bestimmte Geruchsstoffe, die Motten fernhalten. Wenn Du keine chemischen
Wirkstoffe im Kleiderschrank haben möchtest, kannst Du
auch auf bewährte Hausmittel zurückgreifen und Säckchen mit Nelken,
Lavendel oder getrockneten Orangenschalen auslegen. Der Effekt ist der
gleiche – die Kleidermotten bleiben fern.
12. Regelmäßiges Überprüfen von Kleidung und Textilien
Nimm Kleidung und andere für einen Mottenbefall anfälligen Textilien
regelmäßig in Augenschein und schaue nach, ob sie Löcher oder Gespinste
aufweisen (siehe oben, A 1 und A 2). Bei Verdacht
auf einen erneuten Mottenbefall solltst Du zudem Pheromonfallen auslegen
(siehe oben, A 3). Ein besonderer Hinweis zu Teppichen: Überprüfe
insbesondere auch die Unterseite, denn dort nisten sich
Motten bevorzugt ein.
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